Vereinschronik

Vorwort

Das Schützenwesen hat in Tagmersheim bereits eine lange Tradition. So wird schon am 05. April 1907 im Nördlinger Anzeigeblatt berichtet: »… So hat sich erst kürzlich in aller Stille der Zimmerstutzenbund Riesgau gebildet, was im Interesse des Zimmerstutzenschießens sehr zu begrüßen ist. Bis jetzt gehören dem Bund folgende Vereine an: Tell Nördlingen, Bavaria Wallerstein, Bürgerschützen Monheim, Burschenschützen Monheim, Schützengesellschaft Alerheim, Schützengesellschaft Möttingen, Schützengesellschaft Hainsfarth und die Schützengesellschaften Tagmersheim I und Tagmersheim II.«
Früher gab es in jeder der vier Gastwirtschaften (Pfister, Neumeyer, Mayr und Schmiedwirt) einen Schützenverein. Leider sind aber keinerlei Unterlagen über diese Vereine mehr vorhanden. So soll es bereits vor dem Zweiten Weltkrieg einen Schützenverein Hubertus gegeben haben. Der Schützenverein Einigkeit (Gasthaus Pfister) bestand noch bis in die siebziger Jahre, wenn auch kein Vereinsleben mehr stattfand. Den Verantwortlichen wurde mehrmals angeboten sich mit den Hubertus-Schützen zusammen zu schließen, leider kam es aber zu keiner Einigung.

1951 – Die Vereinsgründung

Am 14. Januar 1951 um 20.00 Uhr versammelten sich zwölf Männer und Burschen im Gasthaus Mayr (später Ringhut) um einen Schützenverein zu gründen:

Josef Bauer
Franz Ringhut
Willi Huber
Anton Mayr
Ludwig Mayr
Josef Mayr Nr. 72
Josef Kaiser
Leonhard Koch
Leonhard Walter
Josef Katzer
Georg Deschler
Josef Mayr Nr. 102
Hans-Josef Fruntke

Der Verein soll den Namen »Hubertus« tragen. Als 1. Vorstand wurde Josef Bauer gewählt. 2. Vorstand wurde Josef Mayr, Schriftführer Franz Ringhut und Kassier Josef Fruntke. Die Aufnahmegebühr wurde auf 1,00 DM und der Monatsbeitrag auf 0,30 DM festgelegt. Alle Mitglieder haben sich bereit erklärt, jedem Schießen beizuwohnen.

Die Gründung ging zwar ziemlich schnell, aber man brauchte natürlich auch einen Schießstand. Es hatte jeder nur Geld für das Nötigste, deshalb war das gar nicht so einfach. Aber Franz Ringhut hat schnell eine Möglichkeit zum Schießen geschaffen. Es wurde ein kleiner Kasten in der Wand im Gastraum eingebaut und Spanplatten zur Abtrennung an die Decke gehängt. Bei Waffen Krieger in Donauwörth erwarb man eine Walther Büchse sowie Scheiben und Kugeln. Da ja noch kein Geld in der Vereinskasse war, haben Franz Ringhut und Josef Bauer die, für damalige Verhältnisse hohe Summe von 79,65 DM ausgelegt, und der Verein hat den Betrag in fünf Raten abbezahlt. So konnte man schon am 20. Januar 1951 den Schießbetrieb aufnehmen.

Gründungsmitglieder, die 2001 noch im Verein waren
v.l.: Leonhard Walter, Josef Kaiser, Leonhard Koch, Josef Mayr, Franz Ringhut

1952 – Die ersten Jahre

Aus den Unterlagen ist ersichtlich, dass auch viele Preisschießen abgehalten wurden, damit etwas Geld in die Kasse kam. Das einzige Foto aus dieser Zeit zeigt die Gewinner vom Stammkrügelschießen 1952.

Am 20.04.1952 musste eine wichtige Hauptversammlung abgehalten werden, die Mitgliedschaft war mit dem ersten Vorstand Bauer Josef nicht mehr zufrieden und veranlasste deshalb eine Neuwahl. Es wurde der zweite Vorstand Ringhut Franz zum neuen ersten Vorstand gewählt.

Das dürfte auch die Zeit gewesen sein, in der der noch junge Verein von Krisen geschüttelt wurde. Unser Gründungsmitglied und späterer Schützenmeister Leonhard Walter berichtet, dass sich zwar neue Mitglieder dem Verein anschlossen, viele aber wegzogen oder aus persönlichen Gründen weg blieben. Zu den Generalversammlungen kamen nur wenige Mitglieder und keiner wollte einen Posten mit Verantwortung übernehmen. Die Protokolle aus den Jahren 1954 und 1955 sind verschwunden. Franz Ringhut aber setzte alles daran, daß der Verein nicht unterging. Als Vorstand kassierte er auch an den Schießabenden, baute selber den Stand auf und ab und bediente auch noch die Gäste die da waren. Langsam ging es dann wieder bergauf.

Stammkrügelschießen 1952
v.l.: Ludwig Mayr, Leonhard Walter, Franz Ringhut, Josef Quaiser, Josef Beringer, Willi Huber

1957 – Beitritt zum Gauschützenbund

In der Generalversammlung vom 15.01.1956 stand erstmals der Beitritt zum Gauschützenbund auf der Tagesordnung. „Leider ließ sich keiner vom Gau sehen, so blieb alles beim Alten.“ heißt es im Protokoll.

1957 wurde aber dann doch beschlossen, dem Gauschützenbund beizutreten. Der Verein zählte damals 27 Mitglieder. In diesem Jahr traten die Schützen bei einem Kameradschaftsschießen in Mühlheim sowie bei den Fahnenweihen in Mühlheim und in Konstein erstmals außerhalb des Ortes in Erscheinung.

Schützenfest in Mühlheim 1957
In der ersten Reihe v.l.: Josef Parzefall, Leonhard Walter, Willi Huber

1961 – Das 10-jährige Bestehen

Anlässlich des 10jährigen Bestehens wurden während der Generalversammlung am 4. März 1961 an die Gründer des Vereins Urkunden verliehen. Anschließend gab es pro Mitglied 2 Liter Freibier, das von der Brauerei Stepperg gestiftet wurde. Der Verein hatte inzwischen 40 Mitglieder und der Kassenbestand war auf 205,94 DM angewachsen.

In der Generalversammlung vom 2. März 1969 wurde einstimmig beschlossen die Vorstandschaft nicht mehr jährlich sondern in Zukunft für drei Jahre zu wählen. Der Verein hatte inzwischen 60 Mitglieder

1962- Ein neuer Schießstand

Durch das stärkere Interesse am Verein war der Zustand mit dem Schießstand untragbar geworden. Aus dieser Situation heraus entschloss sich Franz Ringhut die Wirtschaft zu vergrößern und einen neuen Schießstand mit zwei handbetriebenen Scheibenzügen einzubauen. Dieser musste vor jedem Schießen aufgebaut und mit Spanplatten vom Gastraum abgetrennt werden. Jeder war stolz einen, für damalige Verhältnisse, modernen Schießstand zu haben.

1964 – Die Schützenkönigskette

Die Schützenkette im Jahr 2011 Die Grundkette besteht aus gesammelten Münzen, seit 1965 läßt jeder Schützenkönig eine weitere Münze anbringen

Im Herbst 1964 ließ man eine Schützenkette aus alten Silbermünzen, die Gründungsmitglied Josef Bauer im Ort gesammelt hatte, anfertigen. Jeder Schützenkönig soll eine weitere Münze spenden, mit der die Kette dann erweitert wird. Erster Schützenkönig der Vereinsgeschichte wurde Franz Ringhut.

1967 – Teilnahme am Gaurundenwettkampf

In der Vorstandschaftssitzung vom 06.01.1967 beschloss man, dass unsere Schützen am Gaurundenwettkampf teilnehmen.

1976 – Das 25-jährige Jubiläum

Das 25-jährige Vereinsjubiläum wurde mit einer Fahnenweihe gefeiert, als Patenverein konnten die Altschützen aus Rögling gewonnen werden, die Schirmherrschaft übernahm Ernst Graf von Moy.

Am 24. Juli 1976 wurde das Fest im Moy’schen Bierkeller, ehedem gräflicher Kuhstall, mit dem Bieranstich durch den 1. Bürgermeister Jakob Köpf eröffnet. Der 1. Schützenmeister Anton Scheidhammer konnte in der bis zum letzten Platz gefüllten Festhalle viele Ehrengäste begrüßen.

Wegen seiner großen Verdienste für den Verein ernannte Scheidhammer das Gründungsmitglied und den langjährigen Schützenmeister Josef Bauer zum Ehrenmitglied.

Ehrung von Gründungsmitgliedern
v.l.: Anton Scheidhammer, Renate Mayr, Franz Ringhut, Willi Huber, Josef Bauer

Der Sommer 1976 war von einer ungewöhnlichen Dürre gekennzeichnet. Vom 10. Juni bis zum 20. Juli hatte es nicht geregnet. Doch von da an regnete es jeden Tag. Und so regnete es auch am 24. Juli 1976, dem Tag an dem das Fest begann. In der Festhalle, dem Moy’schen Bierkeller, erfolgte der Bieranstich durch den 1. Bürgermeister Jakob Köpf. Der 1. Schützenmeister Anton Scheidhammer konnte in der bis zum letzten Platz gefüllten Festhalle viele Ehrengäste begrüßen. Wegen seiner großen Verdienste für den Verein ernannte Scheidhammer das Gründungsmitglied und den langjährigen Schützenmeister Josef Bauer zum Ehrenmitglied.

Am Sonntag, den 25. Juli 1976, machten sich 20 Schützen um 7.00 Uhr zusammen mit der Festkapelle auf den Weg durch das Dorf zum Weckruf. Dunkle Wolken bedeckten den Himmel, aber es regnete nicht. Deshalb entschied der Schützenmeister, dass der Festgottesdienst nicht in der Kirche sondern auf dem Dorfplatz abgehalten werden soll. Als sich dann um 9.30 Uhr die Ehrengäste, die Vereine, die Musikkapelle und die Bevölkerung in großer Zahl zum Festgottesdienst versammelten, brachen die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolken. Hochw. Herr Pfarrer Max Stengel zelebrierte den Festgottesdienst und nahm die Weihe der neuen Vereinsfahne vor. Mit der Totenehrung endete der Gottesdienst. Die Festkapelle spielte ein Trauerlied übertönt von drei Böllerschüssen.

Festgottesdienst mit Fahnenweihe auf dem Dorfplatz
durch H.H. Pfarrer Max Stengel

Gegen 14.00 Uhr formierte sich entlang des Ottinger Rings rund um den Dorfplatz der Festzug. Er bestand aus 21 Schützenvereinen, sechs örtlichen Vereinen und drei Musikkapellen, insgesamt circa 600 Personen. Das Wetter war herrlich, die Sonne schien vom fast wolkenlosen Himmel. Hunderte von Zuschauern säumten die Straßen und bestaunten den farbenprächtigen Umzug. Vom Hügel im Dorfplatz donnerten Böllerschüsse. So nahm der Festzug seinen Weg vorbei an geschmückten Häusern und flatternden Fahnen zurück zur Festhalle.

Der Besucherandrang war so groß, dass man im Hofraum der Festhalle noch weitere Tische und Bänke aufstellte, um jedem einen Sitzplatz anbieten zu können. Abends begann es wieder zu regnen, das Fest wurde davon aber nicht mehr beeinträchtigt, da inzwischen alle Besucher in der Festhalle einen Platz gefunden hatten. So ging um Mitternacht ein Fest zu Ende, das allen Beteiligten noch lange in guter Erinnerung bleiben wird

Jubelverein beim 25jährigen Gründungsfest 1976
v.l. stehend: Georg Degmayr, Anton Oswald, Hermann Koch, Benno Englhard, Leonhard Walter, Thomas Koch, Johann Mayr, Georg Litzl, Helmut Ruff, Erich Loderer, Fritz Tischinger, Konrad Neumayer, Edmund Steib, Helmut Mayr v.l. sitzend: Andreas Braun, Felix Köpf, Gauschützenmeister Röder, Gaukassier Hübner, Anton Scheidhammer, Schützenkönig Werner Kätzlmeier, Willi Huber, Franz Ringhut v.l. Festdamen: Renate Poisel, Gertrud Koch, Sylvia Richter, Hermine Riedl, Renate Mayr, Edith Mayr v.l. Kinder: Michaela Steib, Anton Scheidhammer, Alexandra Köpf

1980 – Ein neuer Schießstand

Im Laufe der Jahre wurde der Schießstand wieder zu klein, der Verein war inzwischen auf über 100 Mitglieder angewachsen. Außerdem war es unverantwortlich in einer Gaststube, in der sich auch andere Gäste neben den Schützen aufhielten, mit Luftgewehren zu hantieren. Deshalb stellte sich wieder einmal die Frage wie es weitergehen sollte. Die Vorstandschaft beriet in vielen Sitzungen welche Möglichkeiten zum Bau eines neuen Schießstandes vorhanden waren. Zuerst favorisierte man den Ausbau der Mehrzweckräume im Freibad. Dann zog man zeitweise auch den Bau eines Vereinsheimes in Betracht. Nach langen Verhandlungen mit dem Vereinswirt Franz Ringhut stellte dieser schließlich seinen inzwischen leerstehenden Kuhstall zur Verfügung und übernahm sogar noch die Rohbaukosten. Mit Hilfe vieler Freiwilliger errichtete man einen schönen Schießstand mit 4 Zügen, der den neuen Ansprüchen gerecht wurde.

Im November 1980 war es dann soweit, das erste Übungsschießen auf der neuen Schießanlage konnte durchgeführt werden. In einer festlichen Feierstunde weihte H. H. Pfarrer Roland Wittmann die neue Schießstätte am 17. Juni 1981 ein (Bild unten). Aufgrund seiner herausragenden Verdienste für den Verein wurde Franz Ringhut zum Ehrenmitglied ernannt. Anschließend schoß man die von Helmut Ruff gegebene Eröffnungsscheibe heraus

Einweihung des neuen Schießstandes

1981 – Eintragung ins Vereinsregister

Vom Schützengau wurde die Vorstandschaft schon mehrmals auf die Vorteile der Eintragung des Schützenvereins in das Vereinsregister hingewiesen. Besonders die Haftung des Vorstandes mit dem Privatvermögen bedeute ein unkalkulierbares Risiko. Aus diesem Grunde stand die Eintragung ins Vereinsregister auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung vom 18. Januar 1981. Der 1. Schützenmeister wurde einstimmig beauftragt, die Eintragung zu veranlassen. Die notwendige Satzungsänderung wurde in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 17. Juni 1981 beschlossen. Am 15. Oktober 1981 wurde der Schützenverein Hubertus Tagmersheim e.V. schließlich in das Vereinsregister eingetragen.

1984 – Rupert Mayr wird Gaukönig

Beim Gauschiessen 1984 in Rögling wurde mit Rupert Mayr erstmals ein Tagmersheimer Schütze Gaukönig.

1985 – Zweite Mannschaft im RWK

Die 2. Mannschaft startet erstmals im RWK mit Koch Ludwig, Kätzlmeier Thomas, Köpf Felix und Reile Franz.

1990 – Die Böllerkanone

Beim Lesen einer Zeitungsmeldung über eine niederbayrische Familie, die Böllerkanonen baut, erinnerte sich unser Schützenkamerad Felix Köpf, dass auch die Gemeinde Tagmersheim im Besitz einer alten Böllerkanone war. Der Gedanke die alte Tradition des Böllerschießens wiederzubeleben ließ ihn nicht mehr los. So machte er sich auf die Suche und wurde schließlich in einer Lagerhalle der Gemeinde fündig. Leider befand sich die Kanone in einem denkbar schlechten Zustand. Nicht nur dass die Metallteile bereits stark rosteten, die Holzräder waren morsch und es fehlte auch der komplette Verschluß sowie das Zubehör wie Kartuschen.
Felix Köpf ließ sich aber nicht entmutigen und fuhr nach Pocking um die Familie ausfindig zu machen. Dort informierte er sich über die Möglichkeiten und Voraussetzungen die Kanone wieder in einen funktionsfähigen Zustand zu bringen.

Bevor mit der Restaurierung begonnen werden konnte mussten natürlich die Besitzverhältnisse geklärt werden. Deshalb wurde am 4. November 1989 bei der Gemeinde Tagmersheim die Überlassung der Böllerkanone beantragt. Am 9. Juli 1990 beschloss der Gemeinderat, die Kanone unter verschiedenen Auflagen zu überlassen. So bleibt die Kanone im Eigentum der Gemeinde, dem Schützenverein wurde die Überlassung und alleinige Benutzung zugesichert, solange der Verein besteht.

Somit war der Weg für die Restaurierung der Kanone geebnet. Felix Köpf, Andreas Braun, Edmund Steib und Günther Raupach machten sich an die Arbeit. Die Kanone musste vollständig entrostet und lackiert, der fehlende Verschluss in Handarbeit rekonstruiert, die Holzräder neu gebunden und das fehlende Zubehör besorgt werden. Die Überprüfung durch das Beschußamt wurde durchgeführt, sowie die notwendigen Genehmigungen eingeholt und die Ausbildung zum Schussmeister absolviert. Nach über 100 Stunden Arbeitszeit und 2300 gefahrenen km erklangen die ersten Böllerschüsse. Seither wird alljährlich am Volkstrauertag, bei Beerdigungen sowie bei besonderen Anlässen geschossen.

Die Böllerkanone nach der Restaurierung

1991 – 40-jähres Jubiläum

Das 40-jährige Vereinsjubiläum wurde am 20. April 1991 mit einem Festakt im Gasthaus Ringhut gefeiert. Nach einem Gottesdienstbesuch in der Pfarrkirche lud der Verein zum Essen. Den Grußworten der Ehrengäste folgte eine Vereinschronik von Gründungsmitglied und langjährigem Schützenmeister Leonhard Walter. Verdiente Mitglieder wurden geehrt und Guy Graf von Moy überreichte eine Schützenscheibe mit dem Tagmersheimer Schloss als Motiv.

1993 – Dritte Mannschaft im RWK

In diesem Jahr wurde eine dritte Mannschaft für den RWK angemeldet. Stocker Markus, Stocker Thomas, Koch Hermann, Heckel Elfriede und Litzl Nicole waren die Schützen damals

1999 – Vorbereitungen zum 50-jährigen Jubiläum

In der Jahreshauptversammlung vom 31. Januar 1999 wurde Schützenmeister Hermann Koch beauftragt für das im Jahr 2001 anstehende 50jährige Gründungsjubiläum einen Festausschuss zu bilden. Dieser sollte sich aus dem Vereinsausschuss sowie vier weiteren Vereinsmitgliedern zusammensetzen. Am 04. Juni 1999 konnte das neu gebildete Gremium zur ersten Sitzung zusammentreten. Zuerst wurde der Termin, Umfang und Verlauf festgelegt. Guy Graf von Moy erklärte sich bereit die Schirmherrschaft für die Festlichkeiten zu übernehmen. Unser ehemaliger Vorstand Benno Englhard stellte ohne zu zögern seine Maschinenhalle als Festhalle zur Verfügung. Auf der Suche nach anmutigen Festdamen wurde man schnell im Verein fündig. Außerdem entschloss man sich eine neue Vereinstracht anzuschaffen.

Auf die Frage nach dem Patenverein wurden verschiedene Vorschläge eingereicht, man einigte sich dann aber mit großer Mehrheit auf die Altschützen 1885 Rögling. Übernahm dieser Verein doch bereits beim 25-jährigen Jubiläum die Patenschaft. Auf die entsprechende Anfrage in Rögling sagten diese ohne Zögern zu. Bei mehreren Treffen von Abordnungen beider Vereine wurden noch verschiedene Details geklärt und die Vorbereitungen zum traditionellen Patenbitten getroffen.

2001 – Patenbitten zum 50-jährigen

Am 12. Mai 2001 machten sich die Mitglieder des Schützenvereins Hubertus Tagmersheim auf den Weg nach Rögling um die Altschützen offiziell um die Übernahme der Patenschaft für das 50jährige Vereinsjubiläum zu bitten. Sie wurden am Nadlerbrunnen von den Röglingern empfangen und in Begleitung der Trachtenkapelle Rögling zum Schützenheim geführt. Nach dem Salutschuss der Röglinger Böllerschützen trug Tagmersheims 1. Schützenmeister sein Anliegen vor. So leicht ließen sich die Altschützen aber nicht zur Übernahme der Patenschaft bewegen. Deshalb versuchte Hermann Koch mit der Zugabe von 100 Litern Bier die Entscheidung zu erleichtern. Obwohl die Qualität des Bieres bei den Röglingern großen Anklang fand, waren sie mit der Menge noch nicht zufrieden. So erhöhten die Tagmersheimer Schützen ihr Angebot auf 150 Liter. Dies hielten die Altschützen dann für ausreichend, bemängelten aber, dass der Durst gestillt werden könne aber auch der Hunger sehr groß sei. Deshalb blieb den Hubertus-Schützen nichts anderes übrig als auch noch eine Brotzeit bestehend aus Leberkäs, Kartoffelsalat und Spitzle »vom Kanzler sein Ferienbäcker« draufzulegen.

Auf einem Baumstamm kniend verliehen die Vertreter der Tagmersheimer Schützen mit folgenden Worten ihrer Bitte noch mehr Ausdruck: »Ihr allerliebst Röglinger Schützenschaft übernehmt gnädigst die ehrwürdige Patenschaft«.

Dies schien die Altschützen Rögling nun endgültig zu erweichen und sie sagten zu, die Patenschaft zu übernehmen. Zur Stärkung für das Fest reichten sie eine Blitzbärensuppe, die von Hexen nach einem uralten Geheimrezept zubereitetet wurde, sowie einen Schnaps aus der Blitzbärwurz.

Nach diesem Ritual luden sie alle Anwesenden ins Schützenheim zu Bier und Brotzeit ein. Der Abend verlief noch äußerst harmonisch und die bereits kameradschaftliche Beziehung zwischen den Vereinen wurde noch weiter vertieft.

Patenbitten in Rögling
von links: Gerhard Bittl, Josef Heckel, Hermann Koch, Wolfgang Ringhut, Hubert Reile, Alfred Schiller und Franz Mayer

2001 – 50-jähriges Gründungsfest

Circa zwei Wochen vor dem Schützenfest begann die heiße Phase bei den Vorbereitungen. Die Maschinenhalle von Benno Engelhard wurde ausgeräumt und zur Festhalle umgestaltet. Am Freitag, 13. Juli 2001, trafen sich die Schützen um 17.30 Uhr an der Halle um den Patenverein am Ortseingang abzuholen. Nach der Totenehrung am Kriegerdenkmal und einem kleinen Standkonzert an der Schule marschierte der Zug zur Festhalle in der Schirmherr Guy Graf von Moy den Bieranstich übernahm. Die Ehrengäste würdigten in ihren Reden die Leistungen in der Vereinsgeschichte. Viele verdiente Mitglieder wurden geehrt, Höhepunkt war die Ernennung von Leonhard Walter als Ehrenmitglied.

Am Samstag war ein Stimmungsabend mit den Bavaria Buam angesagt. In der bis auf den letzten Platz gefüllten Festhalle stieg die Stimmung auch Dank der tatkräftigen Unterstützung der Röglinger Schützen und der Festdamen Walter Bengel und Martin Sonntag. Die Gäste standen auf den Bänken und die Halle tobte, das war Anlass genug, den Auftritt der Band noch um eine Stunde zu verlängern.

Beim Weckruf um 6 Uhr morgens waren einige Schützen noch recht müde. Es mussten aber die Festdamen und der Schirmherr abgeholt werden, sowie die Gastvereine empfangen werden. Der Gottesdienst in der Festhalle wurde vom ehemaligen Pfarrer Roland Wittmann gemeinsam mit Professor Müller zelebriert. Um 13.30 Uhr machte sich der Festzug bestehend aus 46 Vereinen und Gruppen sowie 4 Musikkapellen auf den Weg durchs geschmückte Dorf. Leider wurden wir beim Einmarsch in die Festhalle von einem Gewitter überrascht und alle Gäste stürmten ins Trockene, deshalb herrschte kurze Zeit ein Platzmangel. Abends fand noch die Auslosung der Tombola statt, zu aller Überraschung gewann der Vorstand vom Patenverein Alfred Schiller den Hauptpreis, ein Fahrrad. Wie sich aber später herausstellte gehörte das Los seiner Nachbarin und er lieferte das Fahrrad dort ab. Die Trachtenkapelle Konstein sorgte für einen stimmungsvollen Ausklang des Festes.

Zu den Bildarchiven vom 50-jährigen Gründungsfest
Aufbau 2001
Vereinsabend
Stimmungsabend
Gründungsfest

2001 – Damenmannschaft im RWK

In der RWK-Saison 2001-02 konnte mit Koch Christine, Mayinger Karina, Herb Sandra und Mayr Anita erstmals sogar eine Damenmannschaft zum RWK angemeldet werden. Bis zur Saison 2004-05 waren somit insgesamt vier Mannschaften im RWK unterwegs.

2002 – Gauschützenkönigin Christine Koch

2002 wir beim Gauschiessen wieder erfolgreich. Christine Koch wurde Gaujugendkönigin, mit Michael Quaiser auf dem zweiten Platz waren sogar zwei Tagmersheimer ganz vorn.

2003 – Die Homepage

Auf Initiative von Christian Heckel ging im November 2003 unsere Homepage an den Start. Seither kann man sich unter www.hubertus-tagmersheim.de über Neuigkeiten im Verein informieren.

2010 – Markus Stocker Gauschützenkönig

Mit Markus Stocker konnten wir im Jahr 2010 zum zweiten Mal den Gaukönig stellen.

2010 – Patenschaft in Rögling

Eine besondere Ehre wurde unserem Verein durch die Anfrage der Altschützen Rögling auf Übernahme der Patenschaft zu deren 125. Vereinsjubiläum zuteil. Am 10.04.2010 rückten die Röglinger Schützen zusammen mit der Musikkapelle Rögling zahlreich zum Patenbitten an. Am Ernst-Graf-von-Moy-Platz lockten die Altschützen mit 100 Liter Bier und einer Brotzeit. Bevor die Hubertus-Schützen aber ihre Zusage gaben mussten die Röglinger Vertreter auf einem Balken kniend noch eine Halbe Weizen synchron trinken, danach gab’s noch einen Wüstenschnaps und Kassier Gerhard Bittl hat noch eine spezielle Patensuppe serviert. Die Röglinger hielten sich tapfer und haben sich die Zusage redlich verdient, was anschließend im Feuerwehrhaus zünftig gefeiert wurde.

Vom 18. Juni 2010 bis zum 20. Juni kamen wir dann beim 125 jährigen Gründungsfest der Altschützen unseren Verpflichtungen als Patenverein nach. Am Freitag wurden wir am Ortseingang von Rögling empfangen. Nach den Ansprachen und dem Bieranstich tauschten wir die Geschenke, zwei bemalte Erinnerungsscheiben aus Stein aus. Anschließend beindruckte besonders unsere Jugend die durch ihre Ausdauer auf den Bänken die Stimmung anheizte.

Am Samstag stand ein Platzschießen auf dem Programm, an dem auch unser Kanonier Felix Köpf mit der Böllerkanone teilnahm. Abends heizte die Kapelle „Chari Vari“ ein und wir brachten mit einer Aufführung der „Glocken von Rom“ die Stimmung zum Kochen.

Etwas erschöpft und müde standen wir aber am Sonntagmorgen um 6.00 Uhr zum Weckruf wieder auf der Matte. Beim Festgottesdienst wurden die Fahnenbänder geweiht und an die Fahnen gehängt. Zum Festumzug traten wir mit über fünfzig Teilnehmern an, Felix Köpf organisierte von Josef Münsinger einen Oldtimer-Bulldog mit dem er unsere Böllerkanone beim Umzug mitnahm. Mit einem Feuerwerk wurde das Fest um 22.30 Uhr beendet und wir zogen erschöpft aber glücklich nach dieser gemeisterten Herausforderung nach Hause.

2013 – Schließung der Gaststätte Ringhut

Mit der Schließung der Gaststätte Ringhut verlor der Verein auch seine Heimat und seinen Schießstand.

Um den Schießbetrieb trotzdem aufrecht erhalten zu können, wurde beim Nachbarverein Altschützen Rögling angefragt, ob für eine Übergangszeit dort geschossen werden könnte. Die Röglinger sagten sofort zu und wir konnten am 13.09.2013 in Rögling das erste Übungsschießen durchführen. Ein Fahrdienst wurde eingerichtet, damit die Jungschützen nach Rögling und wieder nach Hause kommen.

Wir sind den Altschützen Rögling zu großem Dank verpflichtet, haben sie uns doch in dieser Notsituation gastfreundlich aufgenommen und somit den Weiterbestand unseres Vereins gesichert.

2014 – Ein Schießstand im Dorfladen

Damit der Schützenverein möglichst schnell und zu vertretbaren Kosten wieder eine Schießstätte bekommt, wurde bei der Gemeinde Tagmersheim angefragt, ob die Möglichkeit besteht, dass im geplanten Neubau eines Dorfladens im Obergeschoß eine Unterkunft für den Schützenverein berücksichtigt werden kann.

Nach vielen Gesprächen mit dem Bürgermeister, dem Gemeinderat und der Architektin konnte im Frühjar 2014 ein Vertrag zur Gründung einer Bauherrengemeinschaft zwischen der Gemeinde Tagmersheim und dem Schützenverein geschlossen werden. Durch den Einsatz des gesamten Vereinsvermögens, einem Zuschuss der Gemeinde, einer Spendensammlung sowie der Beantragung eines Zuschusses beim Bayerischen Sportschützenbundes sollte die Finanzierung tragbar für den Verein sein. So konnte bereits am 23.04.2014 der Spatenstich erfolgen.

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2019 – Gründung der Abteilung Darts

Im Gastraum des Schützenheims montierten wir von Anfang an eine Dartscheibe um den Schützen einen zusätzlichen Zeitvertreib zu bieten.

Im Laufe der Zeit trafen sich einige Mitglieder regelmäßig um sich im gemeinsamen Dartspiel zu messen. Daraus entstand dann der Wunsch, als eigenständige Abteilung des Schützenvereins aufzutreten und auch an den Dartwettkämpfen des Nordschwäbischen Dartverbands teilzunehmen. In der Generalversammlung vom 23.02.2019 wurden deshalb die notwendigen Beschlüße gefasst und Michael Quaiser als erster Abteilungsleiter Darts gewählt.

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